CO2-Bilanz Naturstein oder Beton?

Im Jahr 2014 hat ein Student der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg die CO2-Bilanz von Natursteinen untersucht. Michel Vötsch kooperierte hierfür mit dem Natursteinpark Tübingen (https://www.natursteinpark.de/). Die Ergebnisse sind atemberaubend, so krass ist der CO2-Bilanz-Unterschied zwischen einem gebrauchtem Naturstein und einem aus China importierten. Damit Ihr einen Eindruck bekommt, habe ich dieses Ergebnis mal in Sandstein und Granitbalken dargestellt. Ein wiederverwerteter Naturstein erzeugt nur 4,5 kg CO2 pro Tonne, ein heimischer Naturstein, der in einem Steinbruch im Land abgebaut wird, 20 kg CO2. Aber, jetzt kommt's: ein aus China importierter neuer Granitstein erzeugt 300 kg CO2 pro Tonne! Das ist 66 mal so viel wie ein gebrauchter Naturstein. Dass das noch erlaubt ist! Diese lange CO2-Granit-Säule in meiner Zeichnung entsteht vor allem durch den weiten Transport. Alle Schiffe erzeugen eine Menge CO2. (Das gilt übrigens auch für Kreuzfahrtschiffe, falls Ihr demnächst einen Urlaub plant.)

Doch im Garten verwendet man ja nicht nur Natursteine, Beton ist noch häufiger anzutreffen. Ein Mauerstein aus Beton erzeugt 101 kg CO2 bei der Herstellung. Dieses kann man auf der Internetseite https://www.oekobaudat.de/ nachschlagen. Diese Datenbank ist vortrefflich, wenn Ihr Euch zu anderen Materialien informieren wollt, die Ihr verbauen möchtet. Hier findet ihr auch viele andere CO2-Bilanzen.

Aber zurück zu unserem Vergleich. Beton erzeugt bei der Herstellung also ebenfalls eine Menge CO2. Deswegen ist es wichtig, dass Ihr wenn möglich einen gebrauchten oder heimischen Naturstein verwendet. Denn 101 kg CO2 pro Tonne beim Beton sind ebenfalls beachtlich, wenn man das mal mit der Zahl von nur 4,5 kg bzw. 20 kg CO2 vergleicht. Es gibt also nichts besseres wie eine schöne Trockenmauer aus gebrauchten, wiederverwerteten Natursteinen. Nicht nur ästhetisch, sondern auch was ihre CO2-Bilanz anbetrifft.