Eine Milliarde Plastiktöpfchen!

Das hier ist nur meine Ausbeute an Plastiktöpfchen, die ich das Jahr über gesammelt habe. Ein paar sind von der Staudengärtnerei um die Ecke zum Glück zurückgenommen worden, sonst wären es noch mehr. Und ich kaufe schon keine Einwegpflanzen wie Geranien, Petunien oder ähnliches. Allein diese "Einwegpflanzen" machen ein Viertel der verkauften Pflanzen in Deutschland aus. Man, was für ein Müllberg! Da das jeder Gärtner so macht wie ich, fallen pro Jahr in Deutschland eine Milliarde von diesen Töpfchen an. Ja, 1.000.000.000.

Dumm ist auch, dass die meisten automatischen Sortierungsanlagen vom Gelben Sack die Farbe Schwarz nicht recyceln. Das bedeutet, alle schwarzen Töpfchen landen in der Müllverbrennungsanlage.

Ausweg aus dieser Misere:

- Inzwischen gibt es ettliche Staudengärtnereien, die die Töpfchen wieder zurücknehmen und wieder verwenden. Manche geben sogar ein paar Cents zurück, wenn man sie genau in die gleiche Gärtnerei bringt. Schaut mal hier:

www.blumen-schwarz.de/aktuell/pfandtopf-ein-weitere-beitrag-zum-umweltschutz/2019/05

- Bei manchen Gärtnereien kann man die Stauden direkt ohne Töpfe bestellen. Dann muss man sie aber schnellstens einpflanzen, damit sie nicht austrocknen. Das lohnt sich vor allem für Garten- und Landschaftsbauer. Sie wissen, dass sie noch am gleichen Tag die Pflanzen in die Erde bringen können. Dadurch sparen sie sich die Arbeit, die Stauden aus den Töpfchen zu befreien und können sie flux in den Boden bringen.

- Alternativverpackungen zum Plastik gibt es inzwischen auch recht viele auf dem Markt. Diese bestehen zum Beispiel aus Papier, Zellulose, Hanf- oder Kokosfasern, gemahlenen Sonnenblumenkernschalen oder alten Stoffresten. Leider sind sie meistens nicht so lange haltbar und schwerer zu händeln.

- Ich stehe ja auf Terrakotta-Blumentöpfe. Das kommt bestimmt daher, dass ich aus der Stadt stamme, in der diese produziert werden. Sie können - bis sie runterfallen und zerbrechen - verwendet werden. Ein Nachteil davon: diese ziehen mehr Wasser. Das bedeutet, dass man leider häufiger gießen muss als bei gleich großen Plastiktöpfchen.

- Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome sind meistens in Papier verpackt. Auch damit können wunderschöne Beete gestaltet werden!

- Viele Stauden kann man echt gut aus Samen ziehen. Es gibt etliche Gärtnereien, die sich darauf spezialisiert haben. So bekommt man nur die Papiertüten geliefert und zieht dann die Pflänzchen selber an. Hier ist einfach mehr Geduld gefragt. Es dauert meist ein Jahr, bis die Pflanzen so groß sind, wie wenn man sie im Laden kaufen würde. Aber das Sortiment lässt auch hier keine Wünsche offen.

- Manche Pflanze ist ganz ohne Verpackung zu uns in den Garten gekommen. Sie wurde einfach über den Gartenzaun gereicht. Vielleicht ist euer Nachbar auch so nett und schenkt Euch Pflanzen, die sich willig vermehren? Damit ist direkt sichergestellt, dass die Pflanzen bei Euch gut wachsen und gedeihen werden, denn euer Nachbar hat sicherlich ganz ähnliche Bedingungen im Garten.

Schwierig hier einen optimalen Ausweg aus der Misere zu finden. Vielleicht fällt Euch besseres ein? Ich bin gespannt, was Ihr für Ideen habt.