Klimawirkungszonen

Der DWD hat Deuschland in verschiedene Zonen eingeteilt. Nein, nicht in Ost- und Westzone. Die Zeiten sind zum Glück vorbei! Den Deutschen Wetterdienst interessiert es, wie das zukünftige Klima wird und hier haben sich sieben Regionen angeboten. In jedem dieser Teile wird der Klimawandel ähliche Auswirkungen haben.

Temperaturanstieg, Starkregentage und Hitze überall

Für all diese Regionen trifft zu, dass die Temperaturen steigen werden und die Anzahl der Starkregentage und der Hitzetage steigen wird. Überall werden Frosttage abnehmen. Aber komplett verschwinden werden sie bis 2100 nicht. Selbst zur Jahrhundertwende wird es noch vereinzelte Tage mit einem Tagestiefstwert unter 0°C geben. Den Markt für schicke Winterjacken wird es also in Zukunft noch geben, aber die Mode wird schnelllebiger. Für die Auswahl unserer Pflanzen bedeutet dies wiederum, dass sie immernoch manche Frostnächte ertragen können müssen. Tomatenpflanzen den Winter über draußen stehen zu haben, geht nicht. Hanfpalmen (Trachycarpus fortunei) hingegen werden im Jahr 2100 öfter in unseren Gärten zu sehen sein.

Zonen mit unterschiedlichem Klima

In einigen Regionen werden die Temperaturen überdurchschnittlich ansteigen, in anderen moderater. Das hängt vor allem von der Nähe zum Wasser ab, welches große Temperaturunterschiede gut puffern kann. Nahe der Nordsee mildert der Einfluss des Meeres den Klimawandel ab.

Teilung in Ost und West

Grob gesagt, fällt im Osten Deutschland generell weniger Regen, weil sich die meist aus dem Westen kommenden Regenwolken schon abgeregnet haben. Und da ist sie wieder, die Teilung in Ost und West... Aber das Wetter zieht ja keine exakten Grenzen, baut keine Mauern. Im Osten von Deutschland herrscht kontinentales Klima: Je weiter man in den Osten kommt, desto weniger Wasser fällt vom Himmel.

Hitze in Ballungsräumen

Überall wo viele Menschen wohnen, entsteht mehr Wärme und es existieren weniger Pflanzen, die für Abkühlung sorgen. Also erwärmen sich vor allem die großen Ballungsräume im Ruhrgebiet, Frankfurt oder Berlin.

Sieben Zonen in Deutschland

Küsten (dunkelgrün)

Die Küstenregionen werden den vergleichsweise geringsten Temperaturanstieg haben. Dafür haben sie aber mit einem Anstieg des Meeresspiegels (blau) zu kämpfen. An den Deutschen Küsten von Nord- und Ostsee ist er in den letzten hundert Jahren um 18 cm gestiegen. Gerade liegt die Anstiegsrate bei rund 3,6 Zentimeter pro Jahrzehnt. Sie schnellt also nach oben und man rechnet stark damit, dass sie immer mehr ansteigt. Da werden die Küstenregionen und auch die Stadt Hamburg ordentlich zu kämpfen haben. Zudem kommen deutlich mehr Starkregentage hinzu, wobei auf das Jahr gesehen, ähnlich viel Niederschläge fallen dürften. Im Winter wird es dort eher feuchter als bisher.

Nordwesten (hellgrün)

Auch im Bereich des Nordwesten wird es zu einem vergleichsweise moderaten Temperaturanstieg kommen. Temperaturextreme werden sich häufen. Auch dort steigt die Anzahl der Starkregentage.

Trockenste Region (orange)

Der Bereich "Trockene Region" ist zerstreut. Das Hauptgebiet liegt im Osten von Deutschland, aber auch im Westen sind Areale vorhanden. Diese Gebiete sind und bleiben die trockensten. Auch hier steigen die Starkregentage. Hier wird eine durchschnittliche Erwärmung erwartet, wobei die Anzahl der Hitzetage deutlicher als im übrigen Deutschland ansteigen werden.

Wärmste Region (rot)

Am extremsten wird die Temperatur in den großen Ballungszentren nach oben schnellen. Die Region auf dieser Deutschlandkarte wurde sogar "Wärmste Region" benannt. Die meisten Hitzetage werden dort erwartet. Voraussichtlich werden dort die Niederschläge im Winter stark zunehmen.

Südosten (gelb)

Große Teile des Südostens werden sich voraussichtlich mit am stärksten erwärmen. Mit mehr Hitzetagen ist zu rechnen, die Sommer werden dort trockener und dabei werden dort die Pflanzen mit überproportional langen Trockenperioden zurecht kommen müssen.

Mittelgebirge (flieder)

Für den Bereich, der als "Mittelgebirge" tituliert wurde, erwarten die Wissenschaftler, dass die Niederschläge im Winter und die Anzahl der Starkregentage deutlich zunehmen werden. Im Sommer sollen die Niederschläge hingegen zurückgehen und sich Trockenperioden häufen.

Gebirge (lila)

Die zukünftige Skisaison wird immer kürzer werden. Im Winter wird in der Region "Gebirge" weniger Schnee fallen und deutlich mehr Regen. Da die Flächen mit weißem Schnee immer weniger werden, erwärmen sich diese Gebiete im Vergleich zum Durchschnitt in Deutschland am schnellsten. Bis jetzt hat der weiße Schnee einen Großteil des Sonnenlichtes reflektiert und damit auch die Wärme einfach wieder in die Atmosphäre geschickt. Doch das wird sich ändern und so wärmt sich der dunkle Boden im Vergleich zum hellen Schnee schneller auf. Frosttage werden überdurchschnittlich abnehmen und die Temperaturen viel schneller steigen. Im Sommer werden sich auch hier Trockentage häufen.

Schweiz

In der Schweiz verhält es sich ähnlich, wie in der lila eingefärbten Region "Gebirge". Man rechnet im besten Fall damit, dass die Temperaturen bis Ende des Jahrhunderts um 2,1-3,4°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau sein werden. Im schlimmsten Fall könnte die Temperatur um 4,8-6,9°C steigen. Die Sommerniederschläge sinken auch hier, teilweise eklatant um bis zu 40%, auch Starkniederschläge häufen sich. In der Schweiz macht man sich natürlich zudem Sorgen um den Rückzug der Gletscher. Sie haben seit 1850 über 60% ihres Volumens verloren. Und es ist jedem klar wohin dieser Trend führt. Skifahren in der Schweiz wird dann der Vergangenheit angehören...

Österreich

Österreich hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Auch hier wird weniger häufig Schnee fallen, als vor ein paar Jahren, obwohl die Niederschläge im Winter um bis zu 40% zunehmen werden. In den Sommermonaten hingegen, nehmen die Niederschläge zwischen 10-50% ab. Die Jahressumme wird vermutlich die gleiche bleiben. Weil es weniger weißen Schnee geben wird, ist auch Österreich überdurchschnittlich von der Erwärmung betroffen. Man rechnet damit, dass die Temperaturen mindestens 2,5°C, maximal um 6,4°C ansteigen werden. Auch hier haben die Gletscher der Ostalpen schon jetzt in den letzten 150 Jahren 52% ihrer Fläche und damit 60% ihrer Masse verloren.

Starkregenereignisse in den Alpen

Ganz besondere Vorsicht ist in den Alpen geboten. Starkregenereignisse sind hier besonders gefährlich. Sie könnten bis zu 35% häufiger auftreten als bisher. Durch die vielen steilen Hänge fließen Wassermassen zu Tal und reißen damit auch die oberste Vegetationsschicht mit sich. Hier kommt es vermehrt zur Bodenerosion und Hangrutschen. Es wird schwerer für die Pflanzen werden, steile Hänge zu besiedeln. Und nicht nur die Pflanzen werden sich schwer tun. Überall, wo es tiefe Täler gibt, werden wir mit immer häufiger vorkommenden Flutkatastrophen zu rechnen haben.