Robuste Traumbeete gestalten

Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome

Blumenzwiebeln sind weit mehr als Krokusse und Tulpen. Sie sind von Januar an wertvolle Begleiter durch das Gartenjahr. Wie das mit den Zwiebeln funktioniert, zeigt unser Buch "Robuste Traumbeete gestalten - wie Sie Ihren Garten für das Klima wandeln". Wir räumen mit Vorurteilen auf und zeigen, warum Blumenwiebeln, Knollen- und Rhizompflanzen zu den Gartenstars der Zukunft gehören. Denn sie sind für jeden Garten unverzichtbar.

Vom Naturstandort lernen

Erstaunlich viele Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome blühen in Europa auf wilden Wiesen, an steilen Hängen oder in unseren Wältern. Wir haben uns angesehen, wie diese Naturstandorte detailliert beschaffen sind. So wächst der Hohle Lerchensporn ohne unser Zutun immer im lichten Blätterschatten von Bäumen in der Natur. Die schöne Weinbergtulpe oder die blaue Traubenhyazinthe hingegen gedeihen massenweise auf warmen Südhängen, die auch gerne trocken sein dürfen. Wo es ihnen gefällt, vermehren sie sich ohne unser Zutun. So entstehen zauberhafte Wiesen oder leuchtende Waldböden - richtige Traumorte und gleichzeitig Modell für unsere Gärten.

Im Buch "Robuste Traumbeete gestalten" haben wir dieses umfangreiche Wissen um die natürlichen Standorte von Blumenzwiebeln, Knollen und Rhizome zusammengefasst. Für jede einzelne Art gibt es Tipps, damit die Pflanzen, die später im Garten wachsen, prächtig gedeihen.

Lebensbereiche im Garten

Geophyten sind besonders robust, wenn sie standortgerecht eingesetzt werden. Dabei unterscheiden sich die Lebensbereiche für Zwiebel- und Knollenpflanzen leicht von denen, die Hansen-Stahl für Stauden definiert haben. Denn für eine Blumenzwiebel macht es durchaus einen Unterschied, ob sie an einem Hang steht, oder auf einer flachen Ebene, auf der sich das Wasser stauen kann. Die Speicherorgane vertragen keine dauerhafte Nässe. Darüf wachsen sie an sommertrockenen Stellen, wo andere Pflanzen schlapp machen.

Klimagenies Geophyten

Zum Glück beeindruckt der Klimawandel die meisten Blumenzwiebeln recht wenig. Wenn es im Sommer wärmer wird und weniger Regen fällt, dann verweilen Osterglocken oder Märzenbecher gut geschützt im Boden. Sie verdunsten kein Wasser, denn in den unteriridschen Organen ist alles gut gespeichert. Viele bei uns in den Gärten eingesetzte Pflanzen wie Tulpen, Krokusse, Steppenkerze oder Kaiserkrone sind Beispiele für Pflanzen, die ursprünglich aus wärmeren Gegenden Europas und Asiens stammen. Die Zwiebel-Hotspots reichen von Griechenlang bis in die trockenen Bergregionen von Kirgisistan. Sie haben schon immer im Sommer sicher vor der Bruthitze geruht. Geophyten sind also richtige zukunftsfähige Klimagenies!

Pflanzenliste für das eigene Beet

Damit jeder Leser es leicht hat, die Pflanzen für seinen Garten auszuwählen, schlagen wir vor:

  • Schaut zuerst, welchen Standort ihr besitzt. Zählt er zum Gehölz (G), Gehölzrand (GR), Hang Nord (HN), Hang Süd (HSü), Felssteppe (FSt), Beet/Freifläche (B), Wiese (Wi) oder zum Rasen (Ra)? Wie feucht ist der Standort?
  • Wählt die gewünschten und zum Standort passenden Geophyten aus.
  • Welche schöne Partner wachsen am natürlichen Standort?
  • Welche wachsen auf anderen Kontinenten an einem ähnlichen Standort?

Um diese Entscheidungen leichter treffen zu können, haben wir am Ende unseres Buches eine Liste der Geophyten nach den Lebensbereichen zusammengestellt. Anhand dieser Tabelle wird es Euch sehr leichtfallen, die für jedes Gartenbeet passenden Pflanzen zusammenzustellen, die dauerhaft im Boden bleiben können und sich jedes Jahr immer ein wenig mehr Fläche in eurem Beet erobern werden.

Wenn Ihr diese Schritte mit uns geht, werdet Ihr am Schluss ein tolles Blütenparadies im Garten geschaffen haben, was pflegeleicht ist, locker mit dem Klimawandel klarkommen wird und wunderschöne Blühmomente bescheren wird.

Viel Vergnügen beim Lesen wünschen

Sylvia Knittel und Ina Timm